So einen guten Sound wünscht sich sicherlich so mancher in seinem eigenen Wohnzimmer. Intimität sei hier das Stichwort, 40 Zuschauer und -hörer verstärken das Gefühl der Live-Atmosphäre, die ERIK PENNY auf „Live at the sofa sessions“ schafft. Musikalisch poppige Songwritermusik amerikanischer Prägung, abwechslungsreich und strahlend. Mal melancholisch, mal feiernd – der nerdige Frischvater beweist auf diesen 13 Tracks seine Klasse, nicht zuletzt stimmlich. Lustig, dass gerade der Song, der am meisten an andere Künstler gemahnt („Side of the road“ – ROXETTE), der bisher größte Radio-Erfolg des Mannes aus El Paso, der jetzt in Berlin seine neue Heimat gefunden hat, ist. Aber der ist auch mal fesselnd.
Eine perfekt abgestimmte Band im Hintergrund, die weiß, was sie wann zu tun hat, tut ihr Übriges dazu, dieses kleine Album-Schmuckstück zu einem „had-to-be-there“-Erlebnis zu machen.
Sicherlich ist diese Musik, sind diese Songs oftmals nicht die Neuerfindung des Rades in Sachen Songwritermusik, aber sie werden mit solcher Überzeugungskraft, solcher Inbrunst dargeboten, dass man sie einfach nur mögen muss. Und dies auch gerne tut. Zumal mit „One cup of coffee“ (BOB MARLEY) und „A bad moon rising“ (CCR) zwei Coverversionen dabei sind, die diesen Namen wirklich verdienen und letzterer Song sogar wirklich mal hörbar ist, ohne, dass einem schlecht wird.
Wer sich also an Weihnachten einen entspannten weinseligen Abend machen möchte, dem sei „Live at the sofa sessions“ aus vollem Herzen anempfohlen. Und wer Silvester noch nicht weiß, was tun, der könnte sich ja ERIK PENNY in sein Wohnzimmer einladen und eine Runde genießen. Oder überhaupt mal wieder das Wohnzimmer zu überraschenden Dingen nutzen. Viel Spaß dabei!