ELECTRO BABY – Speye

Von wegen „ELECTRO BABY“! Eigentlich müsste sich diese verwegene Truppe aus Karlsruhe „ROCK BABY“ nennen, denn von Elektroeinflüssen ist auf ihrem Album „Speye“ entgegen des allgegenwärtigen Trends nicht viel zu hören. Stattdessen regieren hier fette Gitarren und ein Gebräu aus Dicke-Hose-Rock, Stoner und Alternative-Metal. Generell scheinen ELECTRO BABY sehr bemüht, ihre Songs abwechslungsreich zu gestalten und bauen neben straight geradeaus rockenden Riffs und melodischen Passagen auch immer wieder düstere Doom-Elemente, eine Prise Psychedelic und Moshparts ein. Dennoch schafft es „Speye“ nicht, mich ernsthaft vom Hocker zu hauen, da in meinen Augen die wirklich zündenden Momente fehlen, die eine Band von tausenden ihrer Artgenossen abhebt. Viele der hier vorliegenden Songs zeigen zwar gute Ansätze, auf die zwingende Hookline oder das ultimative Gitarrenriff wartet man allerdings meist vergeblich. Daher reicht es leider nur für eine durchschnittliche Bewertung, wenn auch mit Tendenz nach oben.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.