Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Insel ihrer königlichen Majestät regelmäßig junge Bands ausspuckt. Meistens bieten diese Bands absolut nichts Neues, nur eine weitere Spielart des Brit-Pops. Und doch bringen sie immer wieder einfach nur Spaß. EIGHT LEGS sind das nächste Steinchen auf dem Brett, und sie haben wieder, wie so viele vor ihnen, alles richtig gemacht. “Searching for the simple life” orientiert sich an genau den richtigen Quellen. Das Ganze vorgetragen auf rotzig freche Art und schön schrammelig und staubtrocken produziert. Für “Wear that shirt” hat man Papis CLASH-Debüt studiert, für “Vicious” mal ins RAKES-Debüt reingehört, “Searching for the simple life” wurde von den SMITHS geküsst, “Pass the bucket” rumpelt wie ganz frühe XTC, und ansonsten hat man versucht, auf gar keinen Fall schlechter zu sein als THE RIFLES. Da hat man sich allerdings etwas vorgenommen, an dem andere, wie die artverwandten LITTLE MAN TATE oder PIGEON DETECTIVES, erst in jüngster Vergangenheit letztendlich gescheitert sind. Lediglich mit ihrer Hitsingle “Blood. Sweat. Tears” verlassen sie diese Pfade und bewegen sich auf eher softeren, poppigen Boden. Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer, da kein einziger abfällt. Potenzielle Singles gibt es zuhauf: “Vicious”, “Freaking out the neighbours”, “Searching for the simple life” oder “Can’t slow down”. Seit dem RIFLES-Debüt hat es jedenfalls kein so stimmiges und in sich geschlossene Brit-Pop-Album mehr gegeben. EIGHT LEGS sind, bei allen Vorbildern, schön eigen und erfrischend. Man wird sicherlich noch mehr von ihnen hören.