„Let’s go Murphys!“, hallte der altbekannte Schlachtruf durch die ausverkaufte Große Freiheit 36. Zuvor standen bereits die BROILERS als Vorband auf der Bühne und wurden vom Tontechniker gnadenlos vermischt. Dies ist in dieser Lokalität leider so üblich, zumindest bei den wenigen Konzerten, die ich hier bislang besucht habe: Die Supportacts werden so leise abgemischt, dass man sich beim Betreten des Ladens zunächst gar nicht sicher ist, ob die Musik im Hintergrund von der Anlage kommt, oder ob dort tatsächlich schon eine Band im Einsatz ist. Schade drum. Bei den DROPKICK MURPHYS war der Sound schließlich umso präsenter, und die Mannen um Sänger Al Barr brannten ein astreines Folk-Punk-Feuerwerk ab. Generell wurde überwiegend auf partykompatible Stimmungshits anstatt auf schnellere Streetpunk-Kracher gesetzt, vor allem Songs des überragenden Albums „Sing loud, sing proud“ sowie des aktuellen Longplayers „The meanest of times“ kamen zum Zuge. Dass bei den Konzerten der Murphys ein Bierbauch als Statussymbol dient, hat sich natürlich auch längst bis nach Hamburg rumgesprochen, und so stellten zahlreiche korpulentere Herrschaften ihre schwitzenden Hopfenfriedhöfe selbstbewusst zur Schau. Zum Konzertabschluss wurden alle Freunde der Selbstdarstellung zudem auch noch auf die Bühne eingeladen, so dass gut 30 besoffene Leute um die Band herum sprangen und dem Mischer in Sorge um seine wertvolle Bühnentechnik den Angstschweiß auf die Stirn trieben. Die BROILERS haben sich ein wenig Schadenfreude sicher nicht verkneifen können.