Mit einem wahrlichen Fest starteten die DONOTS ihre „Wake the dogs“-Tour im Bremer Schlachthof. Ingo Knollmann und Kollegen wurden vom Publikum gefeiert und besungen.
Doch der Reihe nach. Doch vorher standen die Kalifornier von NOTHINGTON auf der Bühne. Eingängiger Punkrock mit ziemlich rauen Stimmen. Eine Mischung, die beim Publikum riesig ankam. Nach einer knappen halben Stunde, gab es nicht nur einen kleinen Pit, sondern sogar lautstarke „One more song“-Rufe. Ein deutliches Zeichen, dass die vier einen klassen Job gemacht hatten. Dem Wunsch konnten die Amis jedoch nicht nachkommen, da schon die Ibbenbürener Jungs in den Startlöchern standen. Und was ist mit THE BLACKLIST ROYALS? Die standen anscheinend schon vorher auf der Bühne. Schade. So war der Konzertbeginn also nicht wie angekündigt um 20 Uhr, sondern schon eher.
Dann hallte es „Calling“ durch den ausverkauften Schlachthof, und die Menschenmenge war sofort dabei. Während der ersten kleine Pause und einer standesgemäßen Begrüßung, hallte es „Scheiß Tribüne“ aus dem Pit. Grund: In der Location steht zwei Drittel der Gäste auf einer eben solchen. „So geht das nicht Leute. Ihr braucht einen gemeinsamen Feind. Wie wäre es mit Hamburg?“, fragte Frontmann Ingo. Kaum ausgesprochen, schrien fast alle Gäste vom Schlagzeug begleitet „Scheiß HSV“. Auch sonst erwiesen sich die Fans als sangesfreudig. Als ein Kamm auf die Bühne flog und Sänger Ingo sich den Scheitel kämmte, schallte es augenblicklich „Du hast die Haare schön.“
Musikalisch gab es viele Songs der jüngsten drei Alben, aber auch Klassiker wie „Saccharine smile“. Außerdem folgte ein neuer Song und eine Weltpremiere: Der Einsatz eines Saxophons. Das Instrument wurde zur Huldigung einer Band eingesetzt, die laut Ingo jede Menge Drogen verträgt: NOFX. Und so sangen alle gemeinsam „Kill all the white men“. Nach knapp 100 Minuten erklang dann „We´re not gonna take it“ – der eigentlich Abschluss des Konzerts. Doch das Publikum kreischte und johlte, so dass die Jungs noch einen drauflegten. Dementsprechend beeindruckt und dankbar waren die fünf aus dem Tecklenburger Land. Zeitweise sprachlos und mit dem Versprechen wiederzukommen, war der Abend dann vorbei.
Leichte Abzüge gibt es nur für den Soundmann, der den Gesang hätte besser pegeln müssen. So verschwanden einige Textzeilen besonders bei den Strophen. Doch das sei einer Band, die sich nach fast 20 Jahren noch immer so publikumsnah, spielfreudig und begeisterungsfähig auf der Bühne präsentiert, verziehen.