Bei dem Bandnamen hatte ich mich ja ehrlich schon auf stumpfen Provinz-Punk eingestellt, aber Glück gehabt: DIE TRAKTOR legen mit „Helden“ ein richtig gutes Pop-Punk-Album hin, das angenehm eigenständig klingt und einen großen Bogen um textliche Plattitüden macht. Die vier Frankfurter kann man wohl am ehesten irgendwo zwischen MONTREAL und BENZIN einordnen, wobei sie mal in bester Punkrock-Manier nach vorne preschen („Helden“, „Glauben“, „Privatsphäre“), an anderer Stelle dagegen lieber einen Gang runterschalten und dafür umso eingängigere Refrains in ihre Lieder einbauen („Ich bin raus“, „Ein Leben am Strand“). Lediglich mit dem Stück „Es wäre anders“ tue ich mich etwas schwer, da dieser verdammt nach Poprock-Ballade klingt. Da dürfte selbst Produzent Kurt Ebelhäuser kurz die Stirn gerunzelt haben, der den Aufnahmen ansonsten einen richtig guten und kraftvollen Sound verliehen hat. Aber ansonsten flutscht dieser Longplayer erstaunlich geschmeidig durch die Gehörgänge und wird hier sicherlich noch das ein oder andere Mal für gute Laune sorgen.
DIE TRAKTOR – Helden
