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DIE ÄRZTE/ LAGWAGON – 3 Stunden vs. 30 Minuten

Eigentlich wollte ich nicht auf dieses Konzert gehen. Eine Band wie LAGWAGON vor 11.000 Leuten zu sehen, ist dabei nicht das Problem, sondern vielmehr eine Band, die dem Publikum überhaupt nichts sagt und die auch eigentlich nicht in den Spaß-Musikanten-Rahmen der ÄRZTE passt. Aber, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Pünktlich um 8 (wie sollte es in einem so durchstrukturierten Laden wie der Color Line Arena auch sonst sein) kamen die Kalifornier auf die Bühne, ziemlich unspektakulär und fast schon schüchtern. Das 30 minütige Set war für mich dann so ziemlich optimal. Vornehmlich ältere Songs wie „violins“, „sleep“ oder „alien8“ gaben den Ton an und das Publikum reagierte sogar und der Applaus war recht ordentlich. Bezeichnend für das ÄRZTE Publikum war allerdings als Joey plötzlich zum Mitklatschen oder Mit-den-Armen-Wedeln aufrief: das Publikum liebte LAGWAGON in diesem Moment und – ich würde mal so auf drei bis viertausend Leute tippen – machten mit und der Beifall wurde deutlich lauter, für LAGWAGON Dimensionen zumindest. Bassist Jesse machte zwischendurch auch noch mit semi-lustigen deutschen Ansagen den Clown und den Leuten gefiel sogar das. 20:30 Uhr, alles gut, alles vorbei, guter Auftritt – Bier holen.
Als ich dann gegen kurz vor 21 Uhr wieder in den Innenraum der Arena kam, machten die Leute schon Laola. Unglaubliche Szenen spielten sich ab. Ohne dass die ÄRZTE nur einen Ton gespielt hatten, kochte die Arena. Der Euphorhie, die sich breit machte, konnte man sich einfach nicht entziehen. Ein ÄRZTE Konzert zu beschreiben ist, glaube ich, ungefähr so wie Comedy-Filme einem Freund zu erzählen – das geht einfach nicht. Deswegen nur kurz das Wesentliche: 3 Stunden Programm, alle Hits dabei, Unplugged-Teil, heute eher weniger Unsinn geredet, das waren nur aufgemalte Verstärkertürme und keine echten, „Westerland“ und „Zu spät“ kann jeder mitsingen, die ÄRZTE haben alles unter Kontrolle.