Man hatte ja schon viel gehört von den unglaublichen GUITAR WOLF-Auftritten. Wild und exzessiv sollen sie seien und ihre letzten Deutschland-Auftritte liegen mittlerweile auch schon mehr als fünf Jahre zurück. Damals habe ich die Band leider nicht sehen können, mich nur im Film „Wild Zero“ von ihren Livequalitäten überzeugen dürfen. Im nachhinein hätte man das Konzert sicherlich auch locker in einen größeren Club verlegen können, denn das Molotow war ausverkauft, und soviel Volk vor der Meanie Bar habe ich lange nicht gesehen. Zusätzlich wurde das Konzert auch noch im Radio als Tipp angekündigt, da ja noch die Mädels von den 5,6,7,8`s mit von der Partie waren, oder besser bekannt als die Band aus Tarantinos Kill Bill Vol. 1. Nachdem man sich den Weg die Treppen runter in den Club gebahnt hatte, vorbei an den wartenden Menschen ohne Karte, trat man in die tropische Atmosphäre des Molotows an diesem Abend ein. Es war fürchterlich warm. Aufgrund des enormen Gedränges bei den 5,6,7,8`s und der Tatsache, dass die Japanerinnen halt sehr klein sind, habe ich von der Band nicht viel gesehen und mich lieber an die Bar zurückgezogen, um wenigstens dem Sound zu lauschen. Sie boten einen ganz ordentlichen 60`s Rock Standard aus Coverversionen, wie „Woo-hoo“ von den A-Teens, surfigen Instrumentalklängen und eigenen Stücken. Wie gut die Band bei den Zuschauern ankam, ließ sich an ihrem Merchandising ausmachen: CD and Vinyl sold out?!. Nach kurzer Umbaupause und diversen RAMONES-Stücken betraten dann GUITAR WOLF, wie immer in schwarzes Leder gekleidet, die Bühne. Zuerst wurde demonstrativ Bier auf Ex getrunken, bevor sie mit „Planet of the wolves“ zu spielen begannen. Das zweite Stück war dann auch schon „Invader Ace“, und der Sound war mindestens so rau und schmutzig wie auf ihren Platten, jedoch wurden die Stücke mit einer ehrfurchtsvollen Hingabe und ordentlich Pfeffer im Hintern dargeboten. Ich kann nicht wirklich benennen, welche Stücke noch gespielt wurden, außer „Fujiama attacks“, aber es war schon sehr beeindruckend, wie agil die Band, die mittlerweile schon mehr als fünfzehn Jahre dabei ist, Ihre Performance entwickelte und Seiji im zweiten Teil des Sets diversen Leuten seine Gitarre umhängte und diese dann zum Grundgerüst ihre Akkorde spielten. Eine Feedbackorgie jagte jetzt die nächste! Sehr gelungen war auch Seijis Entkleidung des T-Shirts, dann Bier über den ganzen Körper laufen lassen und Lederjacke wieder angezogen. Nach der ersten Zugabe schien dann Schluss zu sein, bis Seiji noch einmal, nur mit seiner Gitarre bewaffnet die Bühne betrat und einen Song solo zum Besten gab. Jet Lock’n’Loll rult nun mal, grandioses Konzert!