Wer letztens die Compilation „Even cowgirls get the blues“ in die Hände gekriegt hat, hat DAWN LANDES bereits mit dem ebenfalls auf „Fireproof“ vertretenen Song „Twilight“ kennen gelernt. Wobei man hier vorsichtig sein sollte, denn ein einzelner Song vermag nichts über die zwei Gesichter der DAWN LANDES zu verraten. Zum einen ist da das Folk-Mädchen aus Kentucky und zum anderen die begeisterungsfähige Wahl-New Yorkerin, die sich in der Fast Folk-Szene zu Hause fühlt. Demzufolge gibt es auf „Fireproof“ lupenreine Folk-Pickings wie das sehr ruhige „Dig me a hole“ oder das Country-lastige „Tired of this life“ zu hören. Interessant wird es aber immer dann, wenn Frau Landes das Tempo etwas anzieht und das Instrumentarium aufstockt. Dann wird aus reinem Folk nämlich flotter Indie-Folk. Man nehme da mal nur den Banjo-geschwängerten Opener „Bodyguard“. Alle Achtung.
Und wenn sie es dann auch noch schafft, wie in dem urig-verqueren „Picture show“, vollends über den Tellerrand hinauszuschauen, bekommen wir sogar richtig putzigen Indiepop. Daran sicherlich nicht ganz unschuldig ist ihre Bekanntschaft mit den verspulten EARLIES. Jedenfalls sind es diese Ausreißer, die aufhorchen lassen und dafür sorgen, dass „Fireproof“ im überraschungsarmen Folk-Sumpf nicht absäuft. Bitte mehr davon beim nächsten Album!