Hierzu lässt sich ganz hervorragend entspannen. Und Wein trinken. So empfinde ich das.
Ja, das ist tatsächlich „roots-rock with hints of folk wrapped up in a pop package“. DAVID CELIA spielt nordamerikanischen Folk, wie er sich in eine Reihe mit ELVIS COSTELLO, GORDON LIGHTFOOD, TOM PETTY und ähnlichen Künstlern stellen lässt. Musik, wie sie gut in Austin Powers-Filme passen würde. DAVID CELIA zeigt auf „I tried“ das ganze Spektrum seines Könnens, ob nun mit Gitarre, Piano oder Blasorchester („Wishful thinking“), immer bieten die Songs etwas Neues für den Hörer, lassen das Album nicht langweilig oder gar eintönig werden.
Er springt von einfühlsam-gefühlvollen Nummern („I tried“) hin zu fröhlich-witzigen Songs („Wishful thinking“). Einfach so, ohne dass es bemüht oder gewollt klingt. Die Arrangements sind teilweise schon sehr, um nicht zu sagen zu poppig. Amerikanisch halt. Gerade, wenn die Geigen einsetzen. Er orientiert sich hier durchaus an der Intensität und dem Pop der BEATLES, etwa bei „Sergio“.
Man kann auf „I tried“ also ziemlich stark die 60er Jahre, aber auch Big Band-Anleihen ausmachen, das Ganze durchsetzt mit dem Pop der aktuellen Zeit und Stimmung. Und auch am Country kommt er, wenn auch eher komödiantisch, nicht vorbei („I`m not Texan“). Aber auch dies zeigt nur, wie talentiert dieser junge Musiker aus Toronto ist.
Ein fröhliches, für diese Jahreszeit eigentlich schon zu positives, tanzbares Album, das zeigt, dass Pop nicht immer schlecht sein muss. Auch, wenn das Cover… nunja… gewöhnungsbedürftig ist.