DAS BLANKE EXTREM hat ein Faible für schöne Worte. „Wohnzimmergardinen“, „Herdenschaf“ oder insbesondere „Wolkenwalzen wabern“ sind so ein paar Songtitel, die direkt im Kopf bleiben. Post-Punk, der sich durchaus an vergangenen Tagen orientiert, dabei dennoch den Blick auf die Zukunft immer freihält. Der eine oder andere Sonnenstrahl dringt auch durch die Musik und Texte von „Alles in schönster Ordnung“, selbst wenn man sich mit den Grenzwertigkeiten unseres Lebens beschäftigt und den Blick auch in dunklere Ecken wirft. Auch politisch können die vier Freunde aus Freiburg, was ein Titel wie „15,1 Prozent“ aufs Vortrefflichste beweist. „Dann ist der Deutsche endlich in Deutschland wieder wer / und das ist das, was ich brauche / denn sonst kann ich leider nicht viel mehr!“ Punkt, mehr muss dazu nicht gesagt werden, aber das eben schon. Neun Lieder sind auf diesem Album, die nicht unbedingt die typische Punklänge haben, sondern teils deutlich darüber hinaus gehen. Apropos darüber hinausgehen: Auch im noisigen, fast lärmigen Gebiet kennen sich DAS BLANKE EXTREM gut aus, was man so manchem Songende anmerkt. Ein Post-Punk-Album nicht nur für Post-Punker, sondern für Menschen jeglicher Couleur, die etwas von guter Musik halten.
DAS BLANKE EXTREM – Alles in schönster Ordnung
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:21. November 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.