CUNNING MANTRAP – Dull days

Mal ehrlich, mit diesem CD-Cover betteln CUNNING MANTRAP doch förmlich darum, vorschnell in die Stoner-Schublade abgeschoben zu werden. Doch so einfach ist die Sache nicht, denn wenngleich auf ihrer ersten EP immer wieder Desert Rock-Einflüsse durchschimmern, ackern sich die drei Kölner emsig durch so ziemlich jede Spielart, die das Rock-Universum zu bieten hat. Am ungewöhnlichsten klingt dabei wohl ausgerechnet der Opener „To whom it may concern“, in dem sich die Band aus der Domstadt an einem groovenden Crossover-Mix aus progressivem Hardrock und Sprechgesang versucht und dabei eher an die RED HOT CHILI PEPPERS als die QUEENS OF THE STONE AGE erinnert. In „Eyes on the sky“ hingegen trifft ein erstaunlich poppiger Gesang auf ein extrem hibbeliges Gitarrenriff, „Pocket fister“ verweist auf die Blues-Wurzeln des Rock und „There´s a desert in Central Europe“ entpuppt sich als instrumentales Psychedelic-Doom-Monster. Am besten gefällt mir persönlich allerdings das Stück „Options“, da es von den insgesamt fünf Songs am geradlinigsten wirkt und auch mit seinem leicht düster wirkenden Gesang überzeugen kann. Doch so unterschiedlich die einzelnen Stücke in ihrer Art auch sein mögen, eines wird beim Hören von „Dull days“ schnell deutlich: Hier sind absolute Könner am Werk, die ihre Lieder nicht nur mit einer beachtenswerten Akribie schreiben, sondern vor allem auch mit jeder Menge Herzblut bei der Sache sind. Wer diese Liebe zu ehrlicher Rockmusik teilt, sollte CUNNING MINDTRAP daher auf dem Zettel haben.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.