CRIMINAL JOKERS – This was supposed to be the future

Von Ferne winken Black Francis und seine PIXIES, die VIOLENT FEMMES oder auch Peter Garrett von MIDNIGHT OIL, frühe THE CURE sowie ab und an auch JOY DIVISION. Das Ganze ist also nicht gerade freudestrahlender Sommerpop. Das schwer nach den 90ern klingende Debütalbum „This was supposed to be the future“ der CRIMINAL JOKERS aus Italien, bei denen es sich laut Presseinfo um ein Punktrio handelt. Dies erscheint mir ein bisschen kurz gefasst für die Musik, die die drei Herren bieten. Von Andrea Appino sehr einflussreich produziert und düster abgemischt, klingen die CRIMINAL JOKERS eher nach Alternative Rock mit New Wave-Einflüssen. Allerdings können sie auch durchaus spaßig, wie etwa „Killer“ zeigt, der nach dem Albumtitel benannte Opener allerdings lässt vermuten, dass Robert Smith, Ian Curtis und Black Francis irgendwie gemeinsamen Nachwuchs gezeugt haben. Was ja jetzt nichts Schlechtes ist.
Die Gitarren wechseln zwischen rotzigem Punk und einer Sperrigkeit, die aus den Vorbildern, die nun zur Genüge genannt sind, keinen Hehl macht. Dazu ein Schlagzeug, das den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts alle Ehre macht und Songstrukturen, die so viele Einflüsse erkennen lassen, dass sie hier nicht alle genannt werden sollten und wollten. Die CRIMINAL JOKERS schaffen es dennoch, mit „This was supposed to be the future“ ein eigenständiges Werk zwischen Shoegaze und Punk zu veröffentlichen, das das Anhören durchaus angenehm gestaltet. Oder, um es mit der Bandinfo zu sagen: „Just listen, have fun.“

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.