COSMO JARVIS hat ihn, den Flow. Ohne Wenn und Aber. Und das mit 22. Da kann man schon neidisch werden auf den Herrn aus Devon. „Think bigger“ ist ein Singer/Songwriter-Album mit seltsam verschroben wirkenden Streichern als interessanter Beilage. Das Multitalent zeigt hier im musikalischen Bereich seine ganze Bandbreite, spielt mal den straighten Countrysong, mal die verliebte Ballade und mal den krachenden Punksong, singt mal schmachtend, mal (be)trunken. Mal MUMFORD & SONS, mal NICK DRAKE, mal klassischer Blues. Oder eben einfach COSMO JARVIS. Spätestens mit „Sunshine“ ist man dann endgültig hingerissen vom Spannungsbogen auf „Think bigger“ und möchte in den Refrain einfallen, das Whiskeyglas dabei verschütten und dem Sitznachbarn mit der Kippe ein Loch ins T-Shirt brennen. Die Instrumentierung wechselt zwischen fast orchestral zu countryesk, das Banjo darf hier nicht fehlen, die glasklaren Drums tun dann nur noch ihr Übriges, um den Tanzrhythmus zu unterstützen. Immer wieder findet der Sohn eines Kapitäns zur See zurück zum folkigen Grundgerüst seiner Musik, verliert sich nie zu sehr in den Verästelungen der Musik, verläuft sich nicht in seinen eigenen musikalischen Pfaden, sondern steuert zielstrebig auf das Ziel „aussagekräftiger Song“ hin. Gute Reise!