„Niemand tanzt so kacke wie ich“, da spricht mir einer aus dem Herzen, obwohl – ich tanze nicht mal. Dabei haben die zwölf Stücke plus Hiddentrack auf dem neuen CLICKCLICKDECKER-Album doch durchaus Indie-Tanzpotenzial.
Obwohl, eigentlich ist es viel zu schade, zu solch liebevoller Musik zu tanzen. Hört lieber genau hin! Ein Song besteht nicht zwangsweise aus einem festen Ablauf und einer Melodie. Auf „Nichts für ungut“ passiert es immer wieder, dass plötzlich ein neuer Teil auftaucht, der sich nahtlos in das Stück einfügt. So wie bei „Wenn man alles verliert“, wo einen zunächst Bläser erreichen, dann eine Gitarrenmelodie den Ton angibt und zum Abschluss ein pfeifender „Junge“ einen mit Leichtigkeit verzückt. Das hier nur exemplarisch, so könnte man jeden Song des Wahl-Hamburgers beschreiben.
Zwischen Elektrobeats, Bläsern, Akustikgitarren und einer eigenwilligen Stimme entsteht eine kleine Welt, in der es um das persönliche Befinden eines Menschen geht, der sich gerne nur mit Musik beschäftigt, der am liebsten alles selbst macht.
Aber obwohl CLICKCLICKDECKER sein Album in Heimarbeit am Computer aufgenommen hat, so klingt diese Platte nie lustlos digital, sondern liebevoll und detailverliebt.
Passend dazu hat man bei Human Empire ein schickes Artwork gestaltet, Digipack mit Stadtplancharakter, also vom Falten her.
Ich kann mich da nur wiederholen: Das hier ist Indie, wie man es möchte. Liebevoll, ein wenig Lo-Fi-Schrammel-Pop, gute Texte und viele Melodien, ohne abgedroschen zu wirken.