„Just gimme indie rock!“ schreit uns das Info entgegen, und man weiß, was gemeint ist, wenn uns CLARA MATORS mit dem Opener „Nothing good at all“ so schmissige Sachen entgegnen wie es manche Bands in den Achtzigern und Neunzigern taten oder auch in der Neuzeit noch tun. ATOMBOMBPOCKETKNIFE, PSYCHED UP JANIS und auch abstrusere Sachen wie z.B. THE AIM OF DESIGN IS TO DEFINE SPACE kommen einem da auf Anhieb in den Sinn. Denn man erkennt ganz genau: die Wurzeln von CLARA MOTORS stecken im Indie-Rock, erscheinen auch fast immer nachvollziehbar, mitunter gar melodieverliebt, werden alsbald aber von diesem Derwisch am Mikro eingeholt, der sich gegen zu viel Ordnung mit manischen Einfällen zur Wehr setzt. Nicht immer ganz einfach, aber unbedingt künstlerisch wertvoll, was man auch von dem Hörer einfordert. Der kann sich CLARA MOTORS nämlich nicht nur anhören, sondern sich auch selbst künstlerisch betätigen und den beiliegenden Nagel mit eigener Nail Art an die Band zurücksenden und sich so am Artwork der Band beteiligen. Ganz in Erinnerung an Ray Johnson´s Idee der Mail Art, die in den Achtzigern zu ihrer vollen Entfaltung kam. Ihr seht schon: CLARA MOTORS sind mehr als nur Musik, und so wollen sie das auch verstanden wissen. Ob einem das schmeckt, muss letztlich jeder selbst herausfinden.
CLARA MOTORS – Nail art
- Beitrags-Autor:Jens Gerdes
- Beitrag veröffentlicht:20. Mai 2006
- Beitrags-Kategorie:Tonträger