Hahaha, wie geil ist denn bitteschön das Cover?! Offensichtlich geht hier eine Band mit ordentlich Selbstironie zu Werke, was grade in der Extrem-Metal-Szene, in der sich CHAMBER OF MALICE bewegen, nicht unbedingt selbstverständlich ist. Aus der Musik selber geht dies allerdings nicht zwangsweise hervor, denn das Brett, das die Band aus dem bayrischen Hof hier auffährt, ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Der Gesang erinnert an ein ausgewachsenes Raubtier beim Revierkampf, die Doublebass weckt Assoziationen zu ziellos abgefeuerten MG-Salven eines zugedröhnten Taliban-Kämpfers, und die Gitarren pendeln irgendwo zwischen „Auf die Fresse“-Riffing und zentnerschweren Breakdown-Parts. Das ist zugegebenermaßen ziemlich beeindruckend, schafft es aber in Endeffekt aber auch nicht, jemanden wie mich zum Deathcore-Jünger zu bekehren. Bleibt also nur die Freude an dem Artwork und die Erkenntnis, dass irgendwo da draußen im Metal-Untergrund ziemlich schräge Typen unterwegs sind.
CHAMBER OF MALICE – Crime City slam
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:2. November 2016
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.