CELEB CAR CRASH – Ambush!

Irgendwie mag ich dieses Albumcover. Das Sinnbild des Königs, der von dem Bauern zu Fall gebracht wurde, lässt auf revolutionäres Potential schließen und erscheint gerade jetzt, in Zeiten des arabischen Frühlings und der Proteste in Istanbul, brandaktuell. Ein wenig überrascht war ich folglich schon, als mich die Erkenntnis ereilte, dass sich CELEB CAR CRASH auf „Ambush!“ weniger sozialkritischen, sondern vielmehr persönlichen Texten widmen. Abgesehen davon macht das Album aber durchaus etwas her: Die Italiener liefern satt groovende Rock-Songs ab, die sich auch gerne mal an Einflüssen aus Grunge und Stoner Rock bedienen und ziemlich Riff-orientiert sind. Vor allem der Opener „Dead poets society“ mit seinem hymnischen Refrain und das gefühlsintensive „Tied up“ wissen zu überzeugen, wobei an anderer Stelle allerdings auch schon mal eher durchschnittliche Kost serviert wird. Und das ist wirklich bedauerlich, denn ein wenig mehr Konstanz, und CELEB CAR CRASH hätten hier vielleicht ein richtig fettes Rockmonster erschaffen. So hingegen verdient „Ambush!“ lediglich das Prädikat „nett“, wobei in diesem Fall mit „nett“ ausdrücklich nicht der kleine Bruder von – na, ihr wisst schon – gemeint ist.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.