CARPARK NORTH – All things to all people

CARPARK NORTH veröffentlichen ihren zweiten Wurf in Albumlänge. Darauf zu finden ist zwölf Mal Konsensmusik für den gemeinen Radio-aber-sonst-nicht-sonderlich-für-Musik-interessier-Hörer. Die Songs sind alle nach dem selben Prinzip gestrickt. Langweilig, gähn. Und immer dabei der hymnenhafte oder wahlweise episch angehauchte Refrain, Synthie-Schwurbeleien und – besonders grässlich – verfremdete Stimmen. Das Ganze hinterlässt dann auch noch einen miefigen Achtziger-Nachgeschmack oder haut dir ein BON JOVI-Gedächtnis-Gitarrensolo um die Ohren. Zu guter Letzt wird der Pop-Einheitsbrei noch angereichert mit Elektro-Geplucker, das die Acher-Brüder wahrscheinlich schon im Weilheimer Kinderzimmer besser zusammen geschraubt hätten. Und dabei klang doch alles noch so viel versprechend, wenn man mal an die beiden Videoclips zu „Human“ und „Best day“ denkt. Offensichtlich hatten CARPARK NORTH beziehungsweise die Plattenfirma da ein gutes Händchen bei der Auswahl des Regisseurs. Aber da sieht man auch mal wieder, wie das Optische vom Wesentlichen ablenken kann. Die beiden Album-Balladen „Fireworks“ und „Heart of me“ können da auch nichts mehr reißen, sondern lassen einen unberührt zurück. Für meinen Geschmack ist das alles zu sehr auf Radio gebürstet. In ihrer Heimat Dänemark scheint das aber prima zu funktionieren. Da bilden sie zusammen mit anderen Verdächtigen wie NEPHEW und KASHMIR offensichtlich die neue Charts-Spitze. Everybody’s darlings. Nichts gegen Chartstauglichkeit, aber das hier geht leider gar nicht. Sorry.