Wenn Ihr in den Siebzigern oder bereits vorher geboren wurdet, dürfte Euch die Stadt Homburg nicht ganz unbekannt sein, spielte der FC Homburg doch in den Achtzigern mehr oder weniger erfolgreich erstklassig Fußball. Mittlerweile ist der Verein aber in der Bedeutungslosigkeit der Oberliga verschwunden, und so verwundert es nicht, dass man sich lieber eine andere Sportart als Fußball auf die Flagge schreibt, wenn man von dort kommt.
CAPTAIN VOLLEYBALL nennt sich nun dieses Trio aus dem Saarland und bestätigt zugleich ein weiteres Mal, dass man nicht aus Schweden oder Amerika kommen und bereits ein Label im Rücken haben muss, um gut zu sein. Lasst Euch nicht vom komischen Bandnamen und unauffälligen Artwork verschrecken, denn die drei Mannschaftssportler beweisen auf vorliegender Debüt-EP mit melodiös-ausgefeiltem Indierock ganz klar ihr Können, und das bereits ein halbes Jahr nach der Bandgründung. Erinnern die ersten Songs ein wenig an Bands wie THE DALLES, SLUT und JUNIAS, wird mit „Skein“ und „Collide“ vorsichtig in der Shoegazing-Schublade geschnüffelt, gerade, was die Gitarren angeht. Beim abschließenden „Song of may“ zeigen CAPTAIN VOLLEYBALL schließlich ihr gesamtes Potenzial in Sachen Songwriting, und so sei es als großes Lob zu verstehen, wenn mir stellenweise die großartigen BRAZEN aus der Schweiz in den Sinn kommen. Ein fantastischer Einstand mit der Hoffnung, dass die drei Volleyballer auch mal außerhalb ihrer Region ein Gastspiel haben.