Es handelt sich in diesem Fall tatsächlich um die CANDLEBOX, die Anfang der 90er munter auf der neu entstandenen Grunge-Welle mitsurften. Wusste gar nicht, dass es die noch (oder schon wieder?) gibt… Wie auch immer! Mit „Disappearing in airports“ haben sie ein neues Album am Start, und wenn man sich das Werk unvoreingenommen anhört merkt man schnell, weshalb sie nie zu den Speerspitzen des Seattle-Sounds zählten, sondern sich eher mit einer Nebenrolle zufriedengeben mussten. Denn sie verfügen weder über die rebellische Attitüde, die zum Erfolg von Bands wie NIRVANA oder MUDHONEY beigetragen hat, noch besitzen sie vergleichbare Songwriter-Qualitäten wie beispielsweise SOUNDGARDEN. Zwar legen es Songs wie „Supernova“ oder „Alive at last“ geradezu darauf an, im Ohr hängen zu bleiben, doch dabei klingen CANDLEBOX irgendwie austauschbar, da sie es partout nicht schaffen, ihrem Alternative Rock die nötige Würze zu verleihen. Lediglich „The bridge“ schafft es kurzzeitig, das längst erloschene Grunge-Feuer in mir noch einmal kurz zum lodern zu bringen, da der Song mit seiner rohen Energie und den knarzigen Gitarren genau das verkörpert, was ich zuvor an dem Album vermisst habe. Ansonsten bleibt es leider überwiegend unspektakulär.
CANDLEBOX – Disappearing in airports
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:9. Juni 2016
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
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Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.