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BRIGHTR – Year one

Viele Singer/Songwriter mit Punk-Background neigen ja dazu, in ihren Solo-Projekten folkige bzw. melancholische Klänge anzuschlagen und heben sich somit deutlich von ihrem bisherigen Werdegang ab. Derartiges kann man im Fall von BRIGHTR definitiv nicht behaupten, denn der junge Mann aus dem englischen Brighton klingt genau genommen wie der Frontmann einer Melodic-Punk-Combo, dem mitten während der Show seine Mitmusiker abhanden gekommen sind. Voller Inbrunst und Euphorie schmettert er seine Texte ins Mikrophon und schraddelt dabei unbeirrt seine Akkorde auf der Akustik-Gitarre runter, dass es eine wahre Freude ist. Da kommen glatt Erinnerungen an den leider viel zu früh verstorbenen TONY SLY hoch, der einst anfing, Lieder seiner Band NO USE FOR A NAME akustisch nachzuspielen und dabei eine ähnlich unbekümmerte Figur abgegeben hat. Auch was die Länge der Lieder betrifft, bewegt sich BRIGTHR oftmals im typischen Punkrock-Bereich, das Stück „Lanterns“ beispielsweise ist bereits nach gerade einmal 56 Sekunden zu Ende. Entsprechend kurzweilig ist dieses Album und schreit förmlich danach, noch einmal von vorne gehört zu werden.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.

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