„No more wars“ war eine Offenbarung. Eine schier unwiderstehliche Aneinandereihung von Hits, Ohrwürmern, Melodien über Melodien. Musik mit Weitsicht, vorgetragen manchmal von akustischen Gitarren allein, meist aber mit verspielter Elektronik und einem goldenen Händchen für Sounds, die meist ruhig, knisternd und frickelig, hier und da auch mit groß angelegten Techno-Gesten liebäugeln, sich im Wohnzimmer aber dann doch immer noch am wohlsten fühlen. Rauf und runter habe ich diese Platte gehört, Monate lang, und immer noch gelingt es mir nicht, dieses Album zwischendurch auszumachen, wenn es einmal läuft.
Nun ist ihr zweites Album da, und weil ich in der glücklichen Lage bin, dass ich meine Promo-Kopie bereits Ende März bekam, durfte ich auch dieses Album schon seit Wochen immer wieder hören und habe das auch ausgiebig getan. Eine Gewöhnungsphase braucht es nicht, dazu ist auf der einen Seite der Abstand zwischen diesen Alben zu gering, zum anderen machen die neuen Songs im Grunde da weiter, wo die alten endeten.
„Next time“ macht keinen großen Schritt im Vergleich zu seinem Vorgänger, weder nach vorn, noch zu irgendeiner Seite, doch sind auch die neuen Stücke wieder so gut geworden, dass dies niemals als Kritik durchgehen kann. Nein, an dem, was diese beiden Herren machen, habe ich mich noch lange nicht satt gehört, so lange sie wie hier wieder einen tollen Song nach dem nächsten abgeliefert haben.
Ein wenig selbstbewusster klingen sie an manchen Stellen, ein wenig homogener die Songs untereinander, was nicht immer ein Vorteil ist, weil wirkliche Überraschungsmomente hier weitgehend ausbleiben. Doch um keinen Preis möchte ich verzichten auf Stücke wie das eröffnende „One or two“, auf das spannende „Henry“, das wunderbare „Depart“ und die anderen Lieder dieses Albums. Auch wenn sie im Refrain zu „I like holdon caufield“ ein bisschen zu viel wollen. Gutes Album, tolle Band, ich sage es gern immer wieder und immer wieder gern.