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BLUT HIRN SCHRANKE – s/t

Wikipedia sagt: „Die Blut-Hirn-Schranke, auch Blut-Gehirn-Schranke genannt, ist eine bei allen Landwirbeltieren im Gehirn vorhandene physiologische Barriere zwischen dem Blutkreislauf und dem Zentralnervensystem.“ Sieh mal einer an! Ich hatte bei dem Bandnamen eher an eine künstliche Wortkreation aus den Fachbereichen Pommesbude und Splatterfilm gedacht und bei dieser LP wahlweise stumpfen Uffta-Deutschpunk oder fiesen Grindcore vermutet. Aber Pustekuchen – die Düsseldorfer knallen dem Hörer ein derbes (Post-)Hardcore-Brett vor den Latz, welches aufgrund seines atmosphärischen Sounds und des Gesangs zwangsläufig Assoziationen zu Bands wie FJØRT oder ESCAPADO weckt. Inhaltlich sind BLUT HIRN SCHRANKE derweil außergewöhnlich direkt: Neben einigen persönlichen Themen geht es auch unumwunden um Themen wie Gentrifizierung („Stadt Land Schluss“), Zwänge der Lohnarbeit („Überflüssig“) und die Oberflächlichkeit innerhalb der Hardcore-Szene („More than music“). Nicht nur deshalb sollte man diese Band in Zukunft auf dem Schirm haben!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.