Es ist wahrlich nicht einfach, die fünfhundertachtundzwanzigste Postrock-CD zu besprechen, vor allem nicht, wenn man diese loben möchte und andere nicht. Denn auf den ersten Blick machen BLUENECK nicht vieles anders als die übrigen Bands dieses Genres. Auch hier gibt es ein schleppendes Schlagzeug, die obligatorischen Streicher, meistens ein Piano und Songlängen, die gerne einmal an der Siebenminutengrenze kratzen.
Allerdings gestalten BLUENECK den Songaufbau spannend und unterwegs gibt es eine Vielzahl an tollen Harmonien einzusammeln. Den Eindruck, dass die Songs vor sich hinplätschern, hat man hier nie. Da wundert es auch nicht, dass sich die Produktion des Albums über anderthalb Jahre streckte. Ein weiterer positiver Unterschied ist der Einsatz von einem fast engelhaften Gesang, ähnlich wie man ihn auch von WHEN SAINTS GO MACHINE kennt. Zudem verstehen die Engländer es, den Gesang wohl dosiert in den richtigen Momenten einzusetzen. Wenn ein Part instrumental bereits ausreichend gefüllt ist, lassen sie ihn weg, in den ruhigeren Momenten nimmt einen der Gesang oder das Piano an die Hand und geleitet einen wie ein roter Faden durch den Song.
„Repititions“ ist wunderschön, erzeugt eine wohlige, beruhigende Stimmung und ähnelt am Ende eher Künstlern wie DUSTIN O´ HALLORAN, LOGH und ÓLAFUR ARNALDS als den üblichen Verdächtigen. Vollendet wird das Werk durch ein künstlerisch ästhetisches Artwork, wie es bei Denovali Records fast üblich ist. Perfekt!