Da schau mal einer an… Erst vor ein paar Wochen habe ich von einem Bekannten erfahren, dass Ex-MUFF POTTER-Sänger Nagel mittlerweile in einer neuen Band namens BLOOD ROBOTS spielt, und da flattert auch schon die erste Single der besagten Truppe in den Blueprint-Briefkasten. Aber damit hier gar nicht erst jemand auf eine falsche Fährte gelockt wird, sei ausdrücklich erwähnt, dass Nagel die Frontmann-Rolle abgegeben und sich stattdessen lediglich den Viersaiter umgehängt hat, während ihm Bandmitglieder von DURANGO 95, MÖNSTER, THE YELLOW PRESS und den SITUATIONS an den anderen Instrumenten Gesellschaft leisten. Doch im Endeffekt ist das Rumjonglieren mit diesen Namen völlig überflüssig, denn die BLOOD ROBOTS erinnern an keine dieser Bands. Vielmehr klingt diese neue Formation wie eine natürlich gereifte Band, die sich nicht um aktuelle Trends schert und einfach nur versucht, gute Musik zu machen. Und das ist ihnen mit den beiden Stücken dieser Single zweifelsfrei gelungen: „Quitters Club“ ist ein smarter Rocksong, der mit seinen treibenden Gitarren und den fluffigen Bassläufen durchaus an einschlägige britische Indie-Acts erinnert und ziemlich tanzbar ist. Der Anfang des zweiten Stücks „Rewind yourself“ erinnert dagegen zunächst recht stark an „Haubentaucherwelpen“ von TURBOSTAAT, und auch sonst klingt dieser Song etwas ruppiger als die A-Seite. Nicht zuletzt aufgrund des Gesangs fühle ich mich hier ein wenig an HOT WATER MUSIC erinnert. Doch ob man diese Single nun in die Rock-, die Post-Punk- oder die Indie-Schublade stopft, wird der Band wahrscheinlich ziemlich egal sein. Was zählt, ist, dass beide Songs auf dieser Single überzeugen können und Lust auf mehr machen. Nachschlag gibt es bereits in wenigen Wochen, denn die nächste BLOOD ROBOTS-Single befindet sich angeblich bereits im Presswerk. Ich bin gespannt.
BLOOD ROBOTS – Quitters Club / Rewind yourself
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Februar 2011
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.