Ich bin ja gerne mal einer, der einen Trend verschläft, weil zu viele CDs über den Tisch wandern… So auch die erste BLOC PARTY „Silent alarm“, die mich nie so ganz überzeugte, sondern eher durch ihre Hits.
Als dann vor Weihnachten erste Gerüchte über das kommende Album der Engländer kursierten, habe ich mir dann auch meine Gedanken gemacht, und dabei ist mir aufgefallen, wie viele Hits auf den Indie-Dancefloors eigentlich Songs des Quartetts sind. Aber das Debüt überzeugte dennoch nicht als Ganzes.
Beim ersten Hören von „A weekend in the city“ war es anders. Hits beim ersten Hören sind schwer zu finden. Man muss sich erst durch das Chaos kämpfen, die veränderten Gitarrensounds ordnen, Keyboards und Elektro zuordnen. Etwas anderes hören. Doch irgendwie lässt es einen nicht los. Zu zuckersüß sind viele der Melodien, zu catchy auf ihre ganz eigene Art, jeden Tag ist es ein anderer Part, der einem hängen bleibt und nicht immer nur „East london is a vampire“.
BLOC PARTY 2007 sind nicht mehr die netten Chart-Stürmer aus England. Verkopft aber dennoch eingängig, abstrakt aber zugleich offensichtlich. Ein Album der Gegensätze und ein Album das zeigt, dass es durchaus Bands gibt, die nicht am zweiten Album zerbrechen.
Nach und nach muss man anerkennen, dass „A weekend in the city“ ein phantastisches Album ist, das neue Maßstäbe setzt, gerade im Bereich der Produktion der Gitarren und des gesamten Sounds. Und für ein vermeintliches Mainstream-Album ist es zudem noch unglaublich innovativ.
Das Jahr ist noch jung und hat schon sein erstes Highlight. Und das Jahrtausend auch.