Wenn jemand aus einer eher unbekannten Band irgendwann mal in einer eher bekannten Band mitgespielt hat, lässt man das im Infozettel für die schreibende Zunft natürlich nicht unerwähnt. Und sei es auch nur als Live-Gitarrist an der zweiten Gitarre. In diesem Fall wird hier von BLAINBIETER auf BLUMFELD verwiesen, wobei man bereits im ersten Song feststellt, dass beide Bands eigentlich nichts gemeinsam haben außer den Anfangsbuchstaben. Zumindest kann man hier keine musikalischen Parallelen ausmachen.
Aber das ist auch gar nicht nötig, da BLAINBIETER ganz gut ihr eigenes Feld zu beackern wissen. Ähnlich klingende Bands fallen mir spontan nicht ein, stilistisch würde ich das als hypnotischen Indie-/Alternative-Rock mit leichten Postrock-Passagen bezeichnen. Das klingt zwar von der Beschreibung ein wenig lahm, ihre Musik ist aber alles andere als einschläfernd. Glaubt man in einem Moment noch, sich in einem wohlklingenden Indie-Song wiederzufinden, der keinem was Böses will, fahren sie im nächsten Moment eine sogenannte Wall Of Sound auf, die es in sich hat. Und genau das ist es, was BLAINBIETER auszeichnet: dieses Wechselbad aus Nähe und Unterkühltheit, aus Verträumtheit und Bombast, aus Psychedelic, Rock, Elektro und Pop. Dass die fünf Musiker dahinter zwischenzeitlich in den verschiedensten Projekten involviert waren, die nicht selten irgendwas mit Musik zu tun hatten, merkt man. Die perfekte Produktion tut ihr übriges. Schon lange habe ich keine Band mehr gehört, die ihr eigenes Süppchen so abgeklärt kocht wie diese fünf Köche. Und zum Glück ist das Ergebnis auch noch sehr schmackhaft.