BENZIN – Auf los geht’s los

„Wir sind hier, um die Welt zu retten“ – ein hehres Ziel setzt sich die junge Poppunk-Band aus Ulm mit ihrem zweiten Album, auf dem es brennen soll. Mit „Auf los geht’s los“ liefern sie dynamische „deutschsprachige Gitarrenscheiße“ ab, wie BENZIN ihre Musik selbst titulieren, die mit ihrer Spaßpunk-Attitüde an DIE SCHRÖDERS oder DIE ÄRZTE erinnert. Getourt haben die vier Musiker bereits mit SPORTFREUNDE STILLER, REVOLVERHELD und BELA B. Im Vergleich mit der Debütscheibe „Soundtrack für dein Wochenende“ sind die Texte ausgereifter, und musikalisch haben die sympathischen Jungs auch mehr zu bieten. Es ist keine ganz große Kunst, was BENZIN hier veranstalten. Aber das soll es auch nicht sein: Fern von der Hamburger Schule und deren intellektuell-kryptischen Texten wollen sie lieber authentisch und direkt sein. „Wir sind nicht perfekt“ heißt es in „Digital sein“, und mit einer gewissen Schnoddrigkeit wird auf der Schwelle zwischen Punk, Pop und Rock fröhlich drauf losgespielt, und jeder der vier singt dann auch mal. Die meisten Stücke sind so eingängig gehalten, dass sie unmittelbar ins Ohr gehen. Und oft auch dort bleiben. BENZIN wollen mit ihrer Musik besonders eine jugendliche, pogofreudige und Endorphin-orientierte Zielgruppe von 13 bis 27 Jahren ansprechen, die sich an den Lied-Themen Liebe, Wut, Schmerz und Revolution entsprechend entzünden können. Das erklärt dann auch die Kritik in der „Bravo“ und die drolligen Künstlernamen. Älter werden wir trotzdem.