Ich muss gestehen, dass ich den BENUTS erst seit ihrem letzten Album „Bavarian ska maniacs“ die Aufmerksamkeit habe zukommen lassen, die ihnen eigentlich zusteht. Denn während ich sie in den Jahren davor immer nur als „eine Ska-Band von vielen“ abgetan habe, haben sie sich in der Zwischenzeit durch die Veröffentlichung zahlreicher Tonträger sowie in über 500 Konzerten inklusive internationaler Touren durch Japan und Osteuropa langsam aber sicher zu der zweiten treibenden deutschen Ska-Kraft nach den BUSTERS entwickelt.
„Shut up and dance“ heißt der neueste Longplayer der Bajuwaren, und auf diesem zeigen sie sich vielseitiger denn je. Alleine die Tatsache, dass die Texte in sechs verschiedenen Sprachen (neben englischen und deutschen Stücken greift man jeweils auf einen französischen, japanischen, russischen und arabischen Text zurück) vorgetragen werden, macht deutlich, dass die BENUTS vor allem auf ihren Auslandstouren jede Menge Einflüsse eingesogen haben, die sie auf diesem Werk nun verarbeiten. In ihren hoch tanzbaren Ska-Songs finden sich ebenso Einflüsse von Punkrock, Rock, Folk oder Polka, und mit „Road to nowhere“ hat sich sogar ein Stück im Oldie-Gewand mit aufs Album gemogelt.
Ska-Puristen mögen den BENUTS vielleicht vorwerfen, dass sie auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen und damit eine Art „Quotenalbum“ auf den Markt geworfen haben. Doch andererseits spricht es zweifelsfrei für die Qualitäten der Bandmitglieder, ein so vielseitiges und anspruchsvolles Album zu kreieren und vor stetigen Weiterentwicklungen nicht zurückzuschrecken. Ihrem Ruf als „internationalste Ska-Band der Welt“ werden sie mit diesem Werk auf jeden Fall gerecht.