Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie habe ich ein Faible für Musik im Stile von ANDY SHAUF, LAMBCHOP und KINGS OF CONVENIENCE. Liegt es am sanften Tenor, an der warmen Produktion, an der vordergründigen Einfachheit der Musik? Irgendwann ist mir aufgefallen, dass Musik von LAMBCHOP beim Autofahren eine sehr entspannende Wirkung hat. Probiert das selbst mal aus, wenn Ihr im Stau auf der A7 steht oder für den Feiertagsbesuch bei den Eltern noch ein paar Hundert Kilometer vor Euch habt. Ob der Rest der Familie die Musik von LAMBCHOP akzeptiert, weiß ich natürlich nicht – ich fahre meist alleine.
BENJAMIN SCHOOS zielt mit seiner Musik in eine ähnliche Sparte. Oder, wie es das Info ganz trefflich formuliert: „A record full of soulful sunshine pop and warm but subtle burrs of synthpop and crispy psychedelia.“ Könnte man glatt so stehen lassen oder maximal ergänzen, dass hier durchaus auch noch etwas 70s Feeling mitspielt, soweit der Begriff „psychedelia“ dies noch nicht stark genug ausdrückt. Alles sehr stimmig, bis auf den Titel des Albums, „Doubt in my heart“, der hier völlig falsch gewählt scheint.
Als ich das vierte Album des Belgiers das letzte Mal hörte, nervte mich die Entspanntheit der Musik irgendwann an. Aber heute, nach einem abgeschlossenen Home-Office-Tag mit zahlreichen Telefon- und Video-Konferenzen, fühlt sich die Musik von BENJAMIN SCHOOS wieder unglaublich schön und entspannend an. Nur das kitschige „Melody souvenir“, das für mich nach wie vor wie eine Kreuzung aus QUEEN und ABBA klingt, kann mich noch immer nicht überzeugen.