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BEEN OBSCENE – Night o’mine

„Und am dunkelroten Horizont steigt langsam eine mächtige Sonne auf“ Nun ja…
Bei BEEN OBSCENE darf man mit Namedropping nicht geizen. Da fällt einem als erstes Stoner Rock, dann Artrock, dann wieder Progressive und zum Schluss gar Alternative ein. Eine düstere Grundstimmung schwingt durch „Night o´ mine“ und zieht den Hörer hinab in die Sphären, in denen sich die Österreicher am wohlsten fühlen. Sie zeigen einem die dunklen Ecken, die spinnwebenverhangenen Kellerräume, ohne dabei zu sehr ins gotische Klischee abzurutschen. Glücklicherweise beherrschen BEEN OBSCENE ihre Instrumente und das Songwriting so gut, dass sie auf überlange Gitarrensoli problemlos verzichten können. Dennoch schaffen sie es nicht immer, den Songs die richtige Länge zu verpassen und verlieren sich noch zu häufig im Detail. Aber dafür, dass ich von Dingen, auf denen der „Stoner“-Sticker klebt, normalerweise lieber die Finger lasse, weiß „Night o´mine“ doch größtenteils zu überzeugen, einfach, weil die Atmosphäre stimmt, die filigranen Momente einen immer wieder überraschen und die erschaffenen Klangwelten zum Träumen animieren.
Das zweite Album der Salzburger deutet die Qualität an, die diese Band ohne Frage hat und mit „Memories of salvation“ ist ihnen ein echter Kracher gelungen, der von Zartheit in Kraft übergeht, von Verspieltheit in Stimmigkeit. Ein Song mit perfektem Aufbau, der schon an BALMORHEAs „Truth“ gemahnt. Fazit: gelungen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.