Da sind sie also – die mächtigen BALZAC! Die MISFITS aus Japan, oder sogar schon besser als die MISFITS? Nach der Veröffentlichung einer Art Best-off CD 2003 hatte ich ja schon des öfteren den Bandnamen gehört, aber noch nie etwas akustisch vernommen. Und das, obwohl ich die alten MISFITS Sachen liebe. Also schnell die CD genommen, eingeworfen und los … Tja, ganz kann ich meine Enttäuschung dann doch nicht verbergen. Also ganz klar, hier gibt’s nicht „138“, „I turned into a martian“ oder gar „Some kind of hate“ auf japanisch zu hören. Ich könnte sogar schwören, dass der Vergleich mit Danzig seine Jugendband ohne die Verkleidungen der Söhne Nippons niemals aufgetaucht wäre. Musikalisch ist das nämlich einerseits typisch japanischer Punkrock (Mitsingfaktor trotz unbekannter Sprache 10, klasse Melodien, ordentliche, d.h. fixe, Geschwindigkeit und japantypische Seltsamkeit) und andererseits (nicht bei allen Songs) etwas Industrial. Und das finde ich 100.000 mal besser als die nächste Band, die gerne die MISFITS wäre, aber kläglich versagt.
Besonders gefallen haben mir dann noch die sechs extra live tracks am Ende der CD, denn da spürt man geradezu, weshalb die vier Horrorpunker im Land der aufgehenden Sonne so erfolgreich sind. Spass, Schweiß und Stimmung überrennen einen quasi, wie eine Horde wildgewordener Japaner bei dem Anblick David Beckhams in der Tokioter Innenstadt.
Fazit: Zum Glück kein weiterer MISFITS Klon, sonder 1a Japanpunk, den man sich vor allem Live geben sollte – Tour ab 19.Mai in Deutschland!!!