AYEFORE – Burnout juggernaut

Na, das beginnt ja sehr vorhersehbar. Man kann quasi mitzählen, wann bei „Dreamers“, dem Opener von „Burnout juggernaut“, der neuen EP von AYEFORE, die harten Gitarren einsetzen. Und so ist es dann auch. Minuspunkt in der B-Note. Es rockt sich im Stile der Neunziger ein, ohne dabei – trotz einiger schön gesetzter Breaks – groß um Aufmerksamkeit jenseits der Nebenbeschäftigung zu buhlen. Hintergrundmusik für den Frühjahrsputz und dafür sicherlich auch motivierend. Trotz vieler Versuche, wie etwa den angefunkten Gitarren im zweiten Song: es bleibt vorhersehbar. Große Ausnahme ist der orientalische Song mit türkischem Titel „Karli kayin ormaninda“, was wohl übersetzt irgendwas mit Wald bedeutet. Auf jeden Fall fesselt dieser Track wirklich, hypnotisiert und fasziniert. Davon dürften AYEFORE gerne mehr machen, es geht fast in Richtung DEAD CAN DANCE, auch wenn diese sehr viel überzeugender und echter wirken. Leider machen sie aber stattdessen mit Song fünf genauso weiter wie vorher. Schade. Wer Fan der harten Gitarrenriffs im Stile von den Helden der Neunziger ist, könnte hier vielleicht etwas Abwechslung in seinem CD-Schrank schaffen, aber mehr als ein schlechter Abklatsch sind AYEFORE leider nicht. Was fehlt, ist die Überraschung. Kopieren kann nicht alles sein. Schon gar nicht, wenn man sich so viel Zeit für eine EP mit sechs Songs lässt. Möglicherweise lässt sich die CD ja im Musikunterricht einsetzen, wenn man zeigen möchte, wie man die Instrumente aufeinander folgen lässt, damit jeder x-beliebige Rockfan sofort weiß, was Sache ist. Möglicherweise auch nicht. Da gibt es Originale, die besser sind. Und auch Kopien. Ich mach dann mal aus.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.