Wenn eine Band ein Debüt-Album veröffentlicht, dann ist das immer etwas Besonderes. Wenn diese Band aber auch noch individuelle Geschichten hat und bereits mit einer EP für Aufsehen sorgt, sind Vorfreude und Anspannung umso größer. ATLANTIC / PACIFIC haben ihr Debüt „Meet your new love“ genannt. Was ist das überhaupt für ein brillanter Titel? Klingt im ersten Moment arrogant und könnte dann passender nicht sein. Aber trotzdem sollte man mal nachfragen…
John Herguth ist in New York und muss schon schmunzeln bei meiner Lobhudelei auf den Albumtitel. Eigentlich entstammt der Titel dem E-Mail-Betreff seiner Freundin. „Sie schickte mir ein Foto von einer Katze, die sie gerade auf der Straße gefunden hatte.“ Und im weiteren Verlauf des Gesprächs und mit jeder Wiederholung des Albums wird deutlicher, dass alles zusammenpasst. John trinkt Kaffee und plaudert über sein selbstbestimmtes Leben und wie froh er ist, dass er Zeit für die Musik hat und sein Job lediglich seine Miete zahlt. Er freut sich auf das Surfen, das Skaten, was auch immer. Alles, in das er Begeisterung legen kann. „Ich bin immer mit vollem Herzen dabei und sehe gerade die Musik nicht nur als Hobby.“
Das hört man in jeder Sekunde auf „Meet your new love“, das er zusammen mit seinem Partner Garreth Klahn (TEXAS IS THE REASON, SOLEA) mit Ian Love aufgenommen hat. Irgendwo zwischen Folk und Rock und mit vielen Gesangsharmonien ist das Album unaufgeregt und im Kleinen spektakulär. Man merkt, wie viel ihrer Zeit die beiden in ihre Songs legen und so ist der Kommentar „Es vergeht wohl kein Tag, an dem ich nicht an neue Songideen denke oder gerade dabei bin, diese Ideen umzusetzen.“ nicht weiter verwunderlich. Aber so ist wohl auch dieses Zusammenspiel zu erklären, diese natürlichen Songstrukturen, die einfach passen. „Garreth und ich haben weniger an dem Album gearbeitet, als mancher denkt. Vieles kam ganz natürlich.“ Obwohl letztlich dann doch knapp zwei Jahre für Songwriting und Produktion ins Land gezogen sind. Wegen diverser Touren zum Beispiel.
Herguth und Klahn haben beide schon einiges mitgemacht, aber wie es denn so ist, freuen sie sich auf die bevorstehende Tour und sind zu Recht stolz auf ihr neues Album. Die Liebe zum Detail und die positiv melancholischen, ruhigen Songs entfalten sich langsam und sind irgendwann immer da. Ohne dabei zu jeder Sekunde aufzufallen, ohne panisch in den Vordergrund zu drängen. „Ich bin keine Person, die schnell in Hektik verfällt“, sagt Herguth, „und mir gefällt diese Art der Musik einfach persönlich sehr.“
Und nun ist das Album im Kasten, und aus dem Duo ist eine Band geworden. Sie proben, gehen auf Tour und versuchen live mit der Band diese warme Stimmung umzusetzen. Und dann ist da noch dieser bescheidende Wunsch, dass die Menschen die Platte doch auf ihre Art mögen sollen. „Vielleicht wie eine gute Erinnerung oder eine alte Liebe, irgendetwas, das vielleicht das Verlangen schafft, das Album noch mal hören zu wollen.“
„Meet your new love“ ist die Flasche Rotwein, der wärmende Kamin, der gute Begleiter und das in Form einer CD. Man braucht nicht mal ein gutes Buch, denn man schweift häufiger ab und hört zu, als man es erwartet. Und am Ende des Tages fühlt man sich gut, entspannt und glücklich. Was für eine gute Platte.
Ein letzter Hinweis noch von John:
„The artwork was kindly done by our very good friend Tina Schwarz. She is an artist from cologne and you should look into her work here:”
http://www.tinaschwarz.com/
Links:
http://www.myspace.com/atlanticpacificband
http://www.arcticrodeorecordings.com