Ich war ja schon sehr auf die Vorband gespannt, denn bis zur letzten Sekunde wurde sie geheim gehalten. Auf der Hafenklang-Webseite stand halt nur „plus Support“, und das macht ja neugieriger, als wenn man weiß, was einen erwartet. Doch als ich so gegen 21.45 Uhr den Goldenen Salon betrat, bauten gerade die ASTRO ZOMBIES auf. Da haben sie wohl keinen Support auftreiben können, auch nicht schlecht, denn nachdem ich mir ein Getränk gegönnt hatte, fing es auch schon an. Ja, so soll es sein.
Als erstes darf ich euch mal die Jungs vorstellen: An der Gitarre und auch für die gesangliche Unterhaltung zuständig ist Mr. Bobby, meines Wissens Franzose. Am Schlagzeug sitzt, oder besser gesagt steht, Mad Man Markus aus Deutschland, und am Bass slappt sich die Psychobilly-Legende Mark Carew aus England den Wolf.
Genauso unterschiedlich wie die Herkunftsländer der Bandmitglieder sind, genauso vielfältig ist auch der Sound. Mal schnell, mal langsam, Rockabilly, Psychobilly, ein bisschen Swing, ein bisschen Surf – alles ist in ihrem Repertoire vertreten. Dieser vielfältige Sound begeisterte zwar das Publikum, aber das Tanzbein wurde trotzdem nicht überschwänglich geschwungen. Okay, vielleicht ist man am Mittwochabend nicht in der wildesten Partystimmung. Aber hier und da wurde ja auch mitgewippt und sogar mal ein Tänzchen gewagt.
Auf der Bühne gab es einige Probleme, denn der Sänger hatte schwer mit seiner Stimme zu kämpfen. Da half auch der zwischendurch servierte Schnaps nicht viel, man hatte eher das Gefühl, das Gegenteil sei der Fall gewesen. Kein Wunder – ein Whisky auf verrauchte Stimmbänder lässt einen nicht zwitschern wie ein junger Vogel. Auch Mark Carew von den LONG TALL TEXANS hatte so seine Problemchen, denn er meinte ständig, sein Bass sei zu leise. Einmal sagte er so was wie „ich höre das „klickedi-klack“ nicht“. Das war schon sehr sympathisch, und irgendwie schaute man sowieso immer zu ihm, er ist halt der Showmaker vor dem Herrn. Mark stand im wahrsten Sinne des Wortes der Spaß ins Gesicht geschrieben. Mit einem durchgehenden Lächeln zupfte er wie ein Wilder die Basssaiten, und das sogar zwischen den Liedern. Was für ein cooler Typ!
Nach ca. 1,5 Stunden und ein paar Zugaben war das Konzert zu Ende, und man kam endlich mal pünktlich aus dem Hafenklang heraus. Das war echt ein sehr gelungener Gig!