Wieder so eine Genrebezeichnung, die wenig bis gar nichts zur Musikbeschreibung beiträgt. Bei Psychobilly könnte man eine Mischung aus Rockabilly und Punk vermuten, was am ehesten auf THE CRAMPS zutreffen würde. Diese sahen aber in Psychobilly selbst keine Musikrichtung, sondern vielmehr eine Attitüde, die sich in Texten, Layout und Haarfrisuren niederschlägt. Das Debüt „Riding through the devil´s hell“ der drei Brasilianerinnen AS DIABATZ aus dem südlichen Curitiba ist nicht so sehr Punk noch Rockabilly, sondern ihre Einflüsse sind eher im Blues und Country zu finden. Als Vorbilder werden THE METEORS und die englische Girl-Band DYPSOMANIAXE genannt.
Neben sechs neuen Liedern, deren Titel „Necrolove“, „Psychomad Mary“ und „Riding through the devil´s hell“ die deutliche Beschäftigung mit Motiven aus Horror-, Trash- und B-Movies verdeutlichen, befinden sich zudem weitere vier Songs von der „Witches stomp“-EP auf dieser Scheibe.
Was in musikalischer Hinsicht doch charakteristisch für heutigen Psychobilly genannt werden könnte, ist die Verwendung eines Kontrabass, auf welchem wie wild geslappt wird. Die zehn Lieder von AS DIABATZ unterscheiden sich untereinander nicht groß, verdichten „Riding through the devil´s hill“ aber zu einem einheitlichen, liebevollen und stimmungsvollen „Gruselerlebnis“. Sollten Tarantino und Rodriguez in Zukunft einen Horrorfilm planen, könnte ich dieses Album für den Soundtrack empfehlen. Zudem ist es so wohltuend, einmal wieder Alternative Rock ohne Syntheziser zu hören! Bitte mehr davon!