Hippos zählen ja nun nicht gerade zu meinen Lieblingstieren, die überlasse ich doch gerne pubertierenden Mädchen. Dementsprechend wenig sprach mich auch das Cover von „Ace of hearts“ an, dem neuen Album von GREEN PITCH.
Aber da Unvoreingenommenheit mein zweiter Vorname ist, hörte ich in das neue Album der beiden Dänen rein, und siehe da: Sie machen ja tatsächlich sehr schöne Musik! Punks und Metaller würden die zarten Klänge der beiden wahrscheinlich posthum als Frauenmusik abstempeln, um kurz auf die polemische Einleitung zurückzukommen, aber wer sich für Bands wie LOW, DANIEL BENJAMIN und AUDREY begeistern kann, wird auch diesem Duo viel abgewinnen können. Denn GREEN PITCH verstehen sich in der Vertonung einer intimen Atmosphäre, und wo der Begriff „Post-Rock“ mittlerweile doch schon ziemlich abgenutzt ist, sollte man in diesem Fall unbedingt darauf hinweisen, dass Ruhe und Langsamkeit nicht mit Langeweile zu verwechseln sind.
Rex Garfield, der weibliche Part des Duos, zeichnet sich durch eine engelsgleiche Stimme aus – es kann kein Zufall sein, dass sie in der Heiligen Nacht geboren wurde. Ihr Freund Steve Rasch unterlegt den Gesang mit einer Gitarre, manchmal greift auch er zum Mikro. Für das Album wurden zudem weitere Stimmen, Keyboards, ein Schlagzeug, die obligatorischen Streicher und diverse Effekte herangezogen, aber im Resultat klingt das Ganze an keiner Stelle aufgesetzt oder überladen, sondern einfach nur wunderschön.
Ein Album, das man alleine hören möchte, um sich am Ende gar nicht mehr allein zu fühlen. Weil man die Musik in sich hat.