Ganz schön spät dran…
Es scheint ja momentan modern zu sein, sich entweder jeden Tag oder, wie eben in ARI HESTs Fall, jede Woche einen neuen Song auszudenken. „Twelve mondays“ bietet zwölf dieser Songs, die der Singer/Songwriter aus New York von seiner Fangemeinde aussuchen ließ. Wenn das nicht eine nette Geste ist. Und die Gefolgschaft hat gut gewählt.
Bereits der Opener „One two“ bietet die gesamte Bandbreite des Schaffensvermögens dieses Musikers, das insbesondere in der Variabilität seiner markanten Stimme liegt. ARI HEST schafft nichts Neues in der immer breiter werdenden Masse der Singer/Songwriter, nichts, wo man sagen müsste, dass es einen umhaut. Aber wie er es macht, hat einfach Qualität. Und eines ist „Twelve mondays“ in jedem Falle: abwechslungsreich. Von träumerisch über rockig bis hin zu wehmütig und bei „Cranberry lake“ sogar richtig fröhlich im Zusammenspiel mit Amy Kuney sowie bei „Binoculars“ sogar schon fast im HipHop angekommen. Ein Einfallsreichtum, wie man ihn eigentlich nur von CONOR OBERST kennt.
Mal erinnert er an einen lonesome Cowboy, mal an NICK DRAKE, mal an BOB DYLAN, dann wieder an CAT STEVENS oder BOBBY McFERRIN und und und. Der Vergleiche sind viele, aber ARI HEST bleibt stets er selbst. Melancholisch mit leichten Ausbrüchen in die Fröhlichkeit. Wenn er dann noch das Piano und die Streicher auspackt, hat er eh gewonnen.
Singer/Songwriter eben. Und doch besonders.