ANTI-FLAG – For blood and empire

Es wurde viel geredet und gerätselt über das neue ANTI-FLAG-Album. Der Wechsel zum Major, von einer Band, die eigentlich immer gegen jegliche Art von Konzernen war. „Sometimes you have to use the enemy, to beat the enemy“ sagte #2 mal in einem Interview. Das ist mittlerweile fast drei Jahre her. Im aktuellen Gespräch mit Pat sagte dieser, dass die Band schon immer mit dem Sell Out-Vorwurf konfrontiert wurde, und sich noch nie darum gekümmert hätte. Sie seien immer noch sie selbst.
„For blood and empire“ beginnt zunächst einmal, wie man es von einem ANTI-FLAG-Album einfach erwartet. Nicht so wie „The terror state“, sondern gleich von Anfang an klassisch. Und dabei dennoch richtig gut produziert. Hut ab, vor diesem Spagat zwischen Punk und Pop/Rock. Der Knackpunkt der CD liegt allerdings in der Mitte. Songs 5-7. Da war ich das ein ums andere Mal versucht, dieses Album richtig zu verdammen. Zu poppig, zu viel Kiddie-Mitsing-, Mitklatsch-Parts, zu viel von dem, was Bands halt gerne mal machen, aber eigentlich niemals machen sollten. Gerade „this is the end (for you my friend)“ passt so gar nicht in das Bild von ANTI-FLAG. Das könnte auch von jeder anderen Poppunk-Band sein, ich mein hallo, alleine dieser Reim…
Aber der Rest des Albums reißt es einfach raus. Phantastische Sing-A-Longs der guten ANTI-FLAG-Art, viele fein verzerrte Gitarren und Punkrock, wie man ihn mag. Und der erhobene Zeigefinger, ohne dabei sinnentleert und abgedroschen zu wirken. So kennt man die Jungs, und so sind sie auch trotz Major-Label. Und man muss ja auch mal sagen, dass RCA in Amerika ein großes Risiko eingeht, wenn sie eine politische Band wie ANTI-FLAG signen. Bei den ganzen konservativen Pappnasen ist das schon mehr Punk als vieles andere in der Welt, auch wenn sie vielleicht nur wirtschaftliche Interessen verfolgen…