Nach den ersten beiden Songs scheint klar zu sein: die nächste großartige Band von der Insel heißt ANTENNAS. Nein, sie kommen nicht aus Großbritannien, dafür aber von Gotland, der größten Insel Schwedens. Wobei man sie nach dem Anfang ihres neuen Albums musikalisch durchaus in England einordnen könnte. Der Opener „The collector“ punktet mit einem markanten Bass, einem schnittigen New Wave-Einschlag und einer schönen und kräftigen Gesangsstimme. Ein Hit! Ebenso der nächste Song „Lies“, der den Einsteiger sogar noch überholt. Ein wahrer Dance-Kracher zwischen PORTUGAL.THE MAN und DELOREAN, gerade, was die Stimmlage betrifft, und PHOENIX. Mit letzteren haben sie die Schmissigkeit gemeinsam und diese geschickt platzierte Triangel. „Lies“ ist imaginär jedenfalls schon mal angekreuzt, wenn ich meine CDs demnächst wieder am DJ-Pult ausbreiten darf.
Komischerweise findet jedoch ab dem dritten Song ein radikaler Schnitt auf diesem Album statt. Ab jetzt sind die Hits abgehakt, und das Skurrilitätenkabarett darf seine Pforten öffnen.
Und nun verstehe ich auch, was das Info mit den Begriffen „Balkan Boogie“, „Slacker Anthems“ und „Stalker Pop“ meint. Es folgt eine merkwürdige, halbgare Mischung aus Synthie-Sounds, orchestralen Passagen, NICK CAVEscher Düsternis und EBM, die aber recht unspannend an mir vorbeiplätschert. Schade. Wobei das letzte Wort bei dieser Band sicherlich noch nicht gesprochen ist.