Eins muss man schon einmal vorab sagen: Die Freilichtbühne Loreley ist definitiv eine der schönsten Open Air-Bühnen, die ich jemals gesehen habe. Am häufigsten übrigens auch damals in den Achtzigern, aus denen diese Aufnahme vom Beginn des Durchstarts der Karriere ANDREAS VOLLENWEIDERs stammt. Genaugenommen stammt sie aus 1982 und bietet eine Soundqualität, die man jetzt gar nicht unbedingt erwartet hätte von einer so frühen Liveaufnahme, die nach über 40 Jahren nun veröffentlicht wird.
Geboten wird das, was die ihm zugeneigte Fangemeinde erwartet: Der Schweizer lässt eine rasante Mischung aus Jazz, World Music, New Age und eine gute Prise klassischer Anteile erklingen, die während der Stücke für Ruhe im Publikum sorgt, um es mit Verklingen des letzten Tones in rauschenden Applaus ausbrechen zu lassen. Und das tut das Publikum mit Recht, denn die Tracks sind mit einer solchen Liebe zur Perfektion, solch einer Hingabe und solch einem Können aufgeführt worden, dass das Gesamtkunstwerk einfach nur begeistern kann und auch als solches dastehen darf: Eben als Kunstwerk. ANDREAS VOLLENWEIDER macht keine Musik zum Mitsingen und Partymachen, sondern zum Dahinschmelzen und Träumen. Das muss und darf man auch als genrefremder Hörer durchaus anerkennen. „Live at Rockpalast 1982“ beweist, warum ANDREAS VOLLENWEIDER ein solch bekannter Name war und geblieben ist.
Musik ist Kunst, Kunst ist Musik und hier zeigt und beweist sich beides nahezu in Perfektion. Und das sage ich, der eigentlich kein Fan von Instrumentalmusik ist. „Ich hoffe, ihr habt auch Lust zum Zuhören“, sagt VOLLENWEIDER und die damaligen wie heutigen Zuhörer:innen stimmen zu.