ALL THAT REMAINS – Overcome

Es gab mal eine Zeit, da konnte ich von der gekonnten Mischung aus Metal, Hardcore und Pop nicht genug bekommen. Und seither wird man quasi im Minutentakt mit neuem Material aus dem Genre versorgt. So auch ALL THAT REMAINS, die mittlerweile wohl schon zu den alten Hasen im melodischen Metalcore-Business gehören. Aber mal abgesehen von dem Namen habe ich bis dato noch nix von dem Fünfer aus Massachusetts gehört.
Spontan kommen mir KILLSWITCH ENGAGE und ATREYU in den Sinn, und vorneweg: die Hälfte der auf „Overcome“ angebotenen Arrangements habe ich schon mal gehört. Aber so ist das nun mal, wenn ein Stil an Popularität gewinnt. Die fettesten Gitarren werden noch fetter gemacht, und es wird am Sound gefeilt, wo man kann. Alles toll, an der Qualität gibt’s nix zu meckern – rein technisch wirklich gelungen. Aber die Musik ist beim besten Willen zu austauschbar. Harte und druckvolle Riffs werden von melodischen IRON MAIDEN-Momenten verfolgt, um dann wieder von cleanen Gesangspassagen und fast schon poppigen Refrains abgelöst zu werden. Zugegeben, die Jungs wissen, wie man all dies vereint, und auch der eine oder andere Part, wie z.B. in „Two weeks“ oder „Forever in your hands“ weiß wirklich zu gefallen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass mir das Ganze zu überproduziert ist. Andererseits sprechen ausverkaufte Clubs und immense Verkaufszahlen des Vorgängers für ALL THAT REMAINS, und ein wahrer Fan wird ganz bestimmt auch in „Overcome“ seine Erfüllung finden.