ALASKA – These sacred floors

ALASKA machen Vieles richtig und sogar gut. Das Zusammenspiel der Musiker stimmt, die Musikalität ist da, und auch der Sound überzeugt. Dazu eine überraschend seltsame, sehr britisch angehauchte Stimme und ein Klang zwischen BLOC PARTY und ART BRUT, wenn auch mit mehr Ruhepausen. Das klingt alles recht gut? Ist es auch. „These sacred floors“ zeigt bereits beim Opener „Theme for a summer ending“, was das Album bereithalten wird. Die fünf Herren um Torben Schmieder widmen sich über zwölf Songs hinweg dem insularen Indiepop mit einem leichten Hang zu fast schon klassischen Tönen und zur großen Geste. Da wird zwischendurch durchaus mal in die Trickkiste mit den Stadionstreichern gegriffen, ohne dass es peinlich wird. Tanzbar können ALASKA auch, wie sie beispielsweise mit „The boys are back in town“ unter Beweis stellen. Mit „A lousy night“ spielen sie in der Mitte des Albums eine der schönsten Indie-Balladen der letzten Jahre, die so fern von Kitsch und Attitüde ist, wie die schulische Inklusion von ihrer Umsetzung. Gitarre und Klavier vereinen sich in diesem Stück zu einem wollüstigen Zweikampf, aus dem nur Gewinner hervorgehen. ALASKA zeigen mit „These sacred floors“, wie es geht. Bitte mehr davon.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.