Aufmerksamen Lesern unserer Online-Gazette wird in der Vergangenheit möglicherweise schon mal meine Vorliebe für die ADOLESCENTS aufgefallen sein. Egal ob die „American dogs“-EP oder die darauffolgenden Alben „Presumed insolent“, „La Vendetta“ oder „Manifest density“ – alles, was die kalifornische Punk-Legende in den letzten Jahren abgeliefert hat, sorgte bei mir für eine gewisse Begeisterung. Umso mehr wundere ich mich, dass sich diese Euphorie bei „Cropduster“ zunächst nur zögerlich einstellen will. Zwar sind hier mit „Queen of denial“, „Just because“, „Sunspot screams“ oder „Paradigm bag junkies“ wieder einige typische ADOLESCENTS-Hymnen vertreten, doch irgendwie scheint diesmal diese gewisse Lockerheit zu fehlen, mit der die Band sonst immer einen Hit nach dem nächsten aus dem Ärmel geschüttelt hat. Stattdessen bilde ich mir ein, dass stellenweise etwas rockiger zu Werke gegangen wird, was sich unter anderem auch in einem verstärkten Einsatz der Leadgitarre widerspiegelt. So könnte man beispielsweise beim Titeltrack glatt meinen, es mit einem TURBONEGRO-Stück zu tun zu haben. Aber bevor das hier alles negativer rüberkommt als gedacht: Natürlich ist auch „Cropduster“ wieder ein gutes Punkrock-Album geworden – auch wenn es nicht ganz an die Größe seiner Vorgänger heranreicht.
ADOLESCENTS – Cropduster
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Juli 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.