Ein angenehmes Gefühl, das ein bisschen was von Bestätigung hat, füllt einen Plattenrezensenten an, wenn er feststellt, mit einmal gemachten Einschätzungen richtig gelegen zu haben. So geschehen im vorliegenden Fall.
Der Fall heißt ADAM KESHER, ist eine Band aus Frankreich, die nach der letztjährigen EP nun endlich das erste vollständige Album vorgelegt hat. Eine Nähe zu ROBOCOP KRAUS hatte ich der Band seinerzeit unterstellt und eine gute Portion Talent attestiert. Neugierig hatte diese EP mich gemacht auf weitere Veröffentlichungen. Wie das ja oft der Fall ist. Rezensionen mit einem solchen Satz („Ich bin neugierig, wie wohl die nächste Veröffentlichung der Band klingen wird“ oder so ähnlich) gibt es mittlerweile sicherlich ebenso häufig wie Lieder mit überflüssigen Gitarrensoli. Und wenn man mal ehrlich ist, bescheinigt ein solcher Satz doch im Grunde nicht mehr als ein grundsätzliches Wohlwollen des Rezensenten der Band gegenüber, die ihn mit der besprochenen Platte so richtig glücklich aber noch nicht gemacht hat.
Um die Kurve zu bekommen zu meinem ersten Satz: Fein ist, wenn es dann mal klappt. Was im Falle ADAM KESHER und ihrem Album absolut wahr ist. Denn das erinnert manchmal immer noch etwas an die guten Momente der ROBOCOPS, macht aber gleichzeitig einen riesigen Schritt nach vorn. Ihre Songs sind ausgefeilter geworden, vermischen immer noch gekonnt Elektronisches mit Rockinstrumentarium, ohne aber den elektronischen Anteil über Gebühr zu strapazieren. Hier findet sich allerhand zusammen, das von Noiseelementen bis hin zu eher gefühlvollen Momenten reicht und über weite Strecken hervorragend tanzbar ist.
Diesem Album kann man als Orientierungshilfe immer noch Namen wie den bereits genannten oder gern auch THE FAINT zur Seite stellen. Damit auch jeder weiß, wovon gesprochen wird, ohne dass ich hier lange nach besseren Worten suchen muss, die es ohne diese Namen beschreiben. Dennoch fischt diese Band mit „Haunting für the hills, feeling warm inside“ lange schon in ihren eigenen Gewässern und ist auf dem besten Wege, in Zukunft selbst als Referenz genannt zu werden. Ein Name, den man sich merken sollte. Die Festival-Saison steht vor der Tür, und auf ADAM KESHER würde ich mich freuen.