Welch zarte Klänge dieser Spielkamerad zu bieten hat. Selbst, wenn er rockt. PLAYFELLOW aus Chemnitz spielen irgendwo zwischen Indie, Pop, Post-Rock, Songwriter und Folk ihre eigene Geige. Mal RADIOHEAD, mal GET WELL SOON, mal U2, mal Shoegaze, mal einfach vertrackt und eigen. Die fünfköpfige Band, angeführt von Toni Niemeiers nie aufdringlicher Stimme, hat in den sieben Jahren ihrer Bandgeschichte tatsächlich ihren eigenen Platz auf dem Schlachtfeld der Musik gefunden. Vergleichbar und doch selbstständig. Das verdient auf jeden Fall ein Lob.
Und wenn man dann gerade denkt „Mensch, jetzt könnt es auch mal rocken!“ dann kommt genau zum richtigen Moment „All’s asleep“ und tut genau das.
„Carnival off“ zeigt die gute Seite des deutschen melancholischen Rock, wenn man es denn mit irgendeiner Schublade beschreiben muss. Keyboardlandschaften, auf denen sich bunte Gitarren und variable Drums austoben dürfen, lassen wunderschöne Bilder im Kopf entstehen. Eine weitere Herbst-Platte, die sich mit ihrem VÖ-Termin also nicht vertan hat. Ein Album zum alleine oder auch mit Freunden hören. Eine CD, die sich positiv von all dem 08/15-Kram abhebt, der sonst so auf den willigen Markt geschmissen wird. Ein ruhiges, zartes Stück Musik, das sich sicherlich noch länger in der Nähe des CD-Players aufhalten wird. Zumindest in der dunklen Jahreszeit oder bei ähnlicher Befindlichkeit.
Und das, obwohl ich RADIOHEAD doch gar nicht mag.