Wenn ein hierzulande angesehenes Musikfachblatt THE NARRATOR einzig und allein über ihre Herkunft rezipiert und demzufolge nur zu einem mittelmäßigem Urteil kommt, ist der Blickwinkel doch arg tunnelig. THE NARRATOR lediglich in die Tradition ihrer Heimatstadt Chicago zu stellen, würde der Band ungerechtfertigte Eindimensionalität unterstellen. Zumal die drei Mitglieder allesamt Zugezogene sind. Mit Postrock hat das schon mal gar nichts zu tun, dann eher mit den bemühten Postcore-Vergleichen. Am ehesten würde ich THE NARRATOR jedoch etwa in der Nähe der zeitlosen Eleganz PINBACKs sehen und somit der unverwüstlichen Indiepop-Ecke zuordnen. Zackige Melodien, krummbeinige Ideen und flirrende Dynamiken versprechen Eingängigkeit und MODEST MOUSE-Glückseligkeit. Man probiere etwa mal „Panic at puppy beach“, „Surfjew“ oder „All the tired horses“ (Vorsicht! Ein DYLAN-Cover). Damit sucht sich „All that to the wall“ jedenfalls die richtigen Freunde, kann aber nicht immer mit ihnen Schritt halten. Aber meckern will und muss man wirklich nicht.