„Hallo Hamburg, wir sind Interpol aus Augsburg“, verkündete der Frontmann in der spärlich besuchten Weltbühne. Keine hundert Meter weiter gastierten die Originale in der Großen Freiheit. Doch mit deren Pathos hatten ANAJO nun wirklich nichts am Hut. Gute-Laune-Musik erklang da, schnelle Rhythmen ließen verzückte Mädchen vor der Bühne tanzen. Anfangs zwar noch zögerlich, doch die tauten mit der Zeit auf. Die Band genoss das. Eine gerissene Seite diente denn auch gleich als willkommene Show-Einlage, den Boss ihrer Plattenfirma Dirk Darmstädter (Ex-JEREMY DAYS) auf die Bühne zu bitten. Dass dieser auch nicht helfen konnte, interessierte indes niemanden. Ansonsten gab man den braven Jungen aus der Vorstadt, der noch an Elfen glaubt. Den Hamburgern gefiel’s. Da staunten die Augsburger nicht schlecht: „Und bei uns zuhause erzählt man sich, die Hamburger seien kühl – das stimmt ja gar nicht!“ Voller Dankbarkeit gab’s dann Zugaben satt (vielleicht, ja vielleicht weil man hoffte, den einen oder anderen mittlerweile eintreffenden Gast der anschließend stattfindenden INTERPOL-Aftershowparty mit ihrer fröhlichen Musik ärgern zu können).
ANAJO – INTERPOL aus Augsburg
- Beitrags-Autor:Bert Bocuse
- Beitrag veröffentlicht:20. April 2005
- Beitrags-Kategorie:Livereviews