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FETTES BROT – Feucht aber fröhlich

Wenn FETTES BROT im Norden spielen, ist das eine Art Heimspiel. Zwar kommen die drei Jungs nicht genau aus Hamburg, sondern aus den umliegenden Kleinstädten Halstenbek, Schenefeld und Pinneberg, über die in der Hansestadt ja gerne mal gelästert wird, aber das tut ihrem Zuspruch in Hamburg keinen Abbruch. Insofern durfte man gespannt sein, wie voll es auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld werden würde, die zu den größten Hamburger Locations gehört, zumal das Wetter gegen Ende August arg zu wünschen übrig ließ.
Doch es kamen alle: alt und jung, Männlein und Weiblein, die eine oder andere Junggesellenabschieds-Truppe in Feierlaune, Rocker, Popper, HipHopper und Normalos.
Zum Einheizen durfte sich die SAM aus Ochsenhausen versuchen, und dass ihnen die großen Bühnen nicht ganz unvertraut waren, merkte man sofort. Erfahrungen sammelten die beiden Brüder schließlich schon als Support für CRO, mit dem man sich inzwischen auch das Label teilt, und musikalisch schlug man in eine ähnliche Kerbe: melodischer HipHop mit einer großen Portion Pop, einer Prise Rock und lebensbejahenden Texten. Dazu eine Menge „Hamburg, was geht ab“-Animationen. Nichts für uns, aber anderen gefiel´s.
Als FETTES BROT gegen Viertel nach Acht die Bühne betraten, war es vorbei mit dem Sonnenschein. Die 12.000 Zuschauer, die sich trotz des schlechten Wetters in Bahrenfeld eingefunden hatten, waren unter einem Meer von Regenschirmen verschwunden – der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Es folgten zwei Stunden mit Songs aus mehr als zwanzig Jahren Bandgeschichte. Und selbst, wer die Band nur flüchtig aus dem Radio kennt, wird bei Stücken wie „Emanuela“, „Nordisch by nature“, „Jein“ und dem abschließenden „Schwule Mädchen“ eine ganze Menge Hits wiedererkannt haben, selbst wenn es so manchen Song in einer anderen Version zu hören gab. Dazu wurden mit BELA B. („Tanzverbot“), BOSSE („Amsterdam“), PASCAL FINKENAUER („An Tagen wie diesen) und sieben Frauen in Brautkleidern („Für immer immer“) diverse Gäste auf die Bühne gebeten. Für genügend Lacher sorgten auch die kurzweiligen Ansagen und Dialoge zwischen den Songs. Da sollten sich Bands mal eine Scheibe von abschneiden, die es vergeblich mit dem obligatorischen „Seid ihr gut drauf“ versuchen.
Fazit: Ein rundum gelungener Abend, ein wetterfestes, gut gelauntes Publikum und eine abwechslungsreiche Show.